Montag, 26. September 2011

Brücke der Community übergeben

Die Brücke wurde am Freitag offiziell in einer traditionellen Zeremonie der lokalen Bevölkerung übergeben. Eröffnet wurde der Anlass durch die Stimme des Ältesten. Dann ergriffen die beiden Projektverantwortlichen der Community das Wort. Es wurde darüber berichtet, wie das Projekt in Zusammenarbeit mit Econosphere Projects zu Stande kam. Anschliessend glich die Zeremonie einer offenen Diskussionsrunde. Im Vergleich zum letzten Jahr wurden erfreulicherweise auch die Frauen zu Wort gebeten. Interessant war zu hören, dass die Maasai sich gegenseitig aufforderten, fortschrittliche Projekte zu unterstützen.
Nach einer kurzen Ansprache unsererseits wurden wir mit traditionellem Kopfschmuck beschenkt. Der Belastungstest (siehe Foto) liess die letzten Zweifel einzelner Maasai über die Tragsicherheit der Brücke verstummen. Abgerundet wurde der Anlass mit einer Runde Soda (Jegliche Produkte der Coca-Cola Company ;-))





Zum Abschluss dieses Blogs einige Facts zu unserem Projekt:
-          3 Schaufeln geschrottet
-          3 platte Reifen
-          150 Flaschen Soda vom 10-köpfigen Bauteam getrunken
-          3‘300 Holzschrauben verbaut
-          1.5 Tonnen Zement von Hand verarbeitet
-          8 Tonnen Steine gesammelt und verbaut
-          Gewicht der Fundamente: ca. 2 x 6 Tonnen
-          Zu viert ca. 175 Eier zum Frühstück verzehrt
-          44 Mahlzeiten (Mittag- und Abendessen), davon 41 x Eintopf
-          76 Akkuladungen
-          Tägliches Duschen mit 4l Wasser/Person
-          Über 70 Giraffen auf dem Arbeitsweg gesichtet
-          12 x dem Regen fluchtartig davongefahren
-          Ca. 15 x den Motor des Autos im Gelände abgewürgt
-          25 x die gleiche CD gehört, da der AUX-Eingang kaputt war
-          350l Diesel verfahren
-          4 Handsägen stumpf gesägt
-          44 x Zähne geputzt, 7 x in den Spiegel geschaut, 3 x Kleider von Hand gewaschen, 0 x rasiert

Nun geniesst das Bauteam alias Blogredaktion ihre letzten beiden Ferientage.

Donnerstag, 22. September 2011

Das Werk ist vollbracht

In den letzten drei Tagen waren wir mit den letzten Abschlussarbeiten an der  Brücke beschäftigt. Dabei musste der Laufbelag montiert, Natursteintreppen bei den Widerlagern gemauert und das Geländer befestigt werden.
Seit gestern Mittag (Mittwoch) ist die Brücke komplett fertiggestellt und wird Morgen Freitag offiziell eingeweiht.





Sonntag, 18. September 2011

Der hängende Sonntag

Nach den zwei intensiven Arbeitstagen wurde heute Sonntag wieder einen Gang zurückgeschaltet. Die Arbeitskräfte bekamen frei um in die Kirche gehen zu können. Währenddessen begannen wir vier die zwei  temporären Stützen zurückzubauen.  Die Brücke hat sich danach um nur 2 cm gesenkt.


Trotz den hohen Widerlagern kann während einem Hochwasserereignis nicht davon ausgegangen werden, dass der Wasserpegel unterhalb der Holzkonstruktion bleibt. Es fehlen verlässliche Angaben von Hochwasserpegelständen. Falls die Brücke geflutet wird, müssen die Strömungskräfte in die Widerlager geleitet werden. Dies geschieht über ein Fachwerk, welches  an der Unterkante der Brücke liegt und die Träger zusätzlich aussteift. Der spektakuläre Einbau dieses Fachwerks erfolgte ebenfalls heute.


Brückenschlag

Am Freitag Morgen fuhren wir in aller Herrgottsfrühe den zwei wichtigsten Tagen unseres Projekts entgegen. Es stand der Brückenschlag bevor.
Aufgrund der grossen Dimensionen konnte die Brücke nicht komplett an Land zusammengebaut und dann auf die Fundamente getragen werden. Deshalb mussten wir uns einen Bauprozess überlegen, bei dem Teile mit einem tragbaren Gewicht über dem Fluss zusammengeschraubt werden können.
Im ersten Schritt kamen die vorbereiteten Lehrgerüste zum Einsatz. Sie wurden aufgerichtet und dann mit Spansets stabilisiert.


Als erstes Haupttragelement wurden die beiden Zuggurte (je ca. 250 kg) am Stück über den Fluss getragen. Um diesen heiklen Prozess zu erleichtern, richteten wir Hilfskonstruktionen ein. Auf der einen Seite eine Art Rutschbahn, auf der anderen eine Einschiebekonsole am Lehrgerüst. Bei diesem Vorgang waren 12 Männer beteiligt.


Um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, wurden die Auflagerbereiche mit einem bituminösen Anstrich versehen.

Nach der definitiven Platzierung der beiden Zuggurte erfolgte die Montage des provisorischen Laufbelags, welcher als Arbeitsplattform für die nächsten Montagearbeiten unabdingbar war.



Am Samstag gelang es uns, alle vorgefertigten Elemente in einer Höhe von rund 5 Metern über dem Fluss zu montieren und somit die Haupttragkonstruktion zu komplettieren. Hierzu einige Fotos in chronologischer Reihenfolge:






Um diese zwei Tage vorzubereiten, haben wir während den letzten drei Monaten sehr viel Zeit und Engagement investiert. Die Verhältnisse vor Ort und die Unverfügbarkeit üblicher Hilfsmittel, wie z.B. einem Kran, stellten dabei eine grosse Herausforderung dar. Wir prüften zahlreiche Varianten auf ihre Durchführbarkeit und entwickelten letztlich diesen speziellen Bauprozess. Dass nun alles exakt nach Plan und ohne Zwischenfälle abgelaufen ist, erfüllt uns mit einer grossen Zufriedenheit.

Donnerstag, 15. September 2011

Holzbau

In den letzten vier Tagen waren wir damit beschäftigt, die beiden Fachwerkträger für den Einbau vorzubereiten. Diese wurden an Land aus den Einzelteilen zusammengesetzt, wobei nur wenige Verbindungen komplett verschraubt wurden. Die restlichen Verbindungen werden erst über dem Fluss erstellt. Die beiden 18 Meter langen Träger wären viel zu schwer, um sie in einem Stück über den Fluss zu tragen.
Zuerst galt es, die einzelnen Hölzer zu sortieren, abzugleichen und einzuteilen. Danach wurden die Masse plangenau übertragen und zugeschnitten. Die Schraubenbilder wurden mithilfe von 1:1-Plänen direkt auf die Knoten eingezeichnet und vorgebohrt (danke Judith!).






Parallel dazu wurden die letzten Vorbereitungen für das Aufrichten der Brücke getätigt. Wir rechnen damit, dass am Samstag Abend das Haupttragwerk über dem Fluss steht. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter mitspielt...

Dienstag, 13. September 2011

Impressionen aus dem Arbeitsalltag

Seit gestern Montag konzentrieren sich die Arbeiten auf das Zusammensetzen der Fachwerkträger. Genaueres dazu folgt in Kürze.
Die Baustelle und die Arbeitsbedingungen sind für uns einzigartig. Wir möchten diesen Eintrag deshalb nutzen, euch unseren Arbeitsalltag etwas näher zu bringen.
Unser Arbeitsweg gleicht einer 45-minütigen Abenteuer-Safari. Dabei begegnen wir täglich zahlreichen wilden Tieren und die Schotterpisten (bzw. Schlammpisten…) bringen dabei  Fahrer und Fahrzeug an ihre Grenzen.






Unser Büro


…übrigens…
500 Meter neben unserer Baustelle liegt ein „Hotel“ im Nirgendwo. Dort lassen wir uns jeden Mittag verköstigen.


Zur Info: Das Wort „Hotel“ wird von den Massai missbräuchlich verwendet. Auf Swahili heisst „hoteli“ Restaurant.

Samstag, 10. September 2011

Bau der Hilfskonstruktionen

Wegen starken Regenfällen war gestern die Zufahrt zur Baustelle unmöglich, sodass wir eine Zwangspause einlegen mussten.
Da die Brücke über dem Fluss errichtet wird, muss sie während dem Bau temporär unterstützt werden. Die beiden dafür benötigten Abstützungen konnten wir heute Samstag erstellen.